In der Ausstellung „Tony“ im Westfälischen Kunstverein zeigt Elizabeth Peyton (geb. 1965 in Danburry, USA) eine Reihe von Bunt- und Bleistiftzeichnungen von Tony. In ihrer Arbeit porträtiert Peyton Menschen ihres Umfelds, seien es ihre Freunde und Bekannten oder Figuren aus der Film- und Popszene, die auf Reproduktionen im Alltag der Künstlerin präsent sind. In stilistisch klassischen Zeichnungen und Ölbildern gibt Peyton ihre Modelle aus einer sehr persönlichen, häufig verklärenden und idealisierenden Perspektive wieder. Dabei ist sie auf der Suche nach jenen berückenden Augenblicken, in denen die wesenhafte Schönheit der Personen zum Greifen nahe und sich die Distanz zwischen Subjekt und Objekt aufzulösen scheint. Auf diese Weise verleiht sie den Portraitierten eine Aura des Besonderen und der-Welt-Entrückten, die die Grenze zwischen Privatperson und Popikone verschmelzen läßt. Obwohl sich Peyton an der klassischen Portraitmalerei orientiert, zeigen ihre Arbeiten deutlich den Kontext der 90er Jahre. Durch die Verknüpfung unterschiedlicher Ebenen von Reproduktion und Repräsentation führt sie den Diskurs über die Wahrnehmung von Bildern in einer Mediengesellschaft fort, den Künstler wie Andy Warhol oder Gerhard Richter in den 60er Jahren eingeleitet haben. Dem Konzeptualismus von Warhol und Richter fügt sie jedoch die Möglichkeiten des Subjektiven hinzu, durch das sie sich selbst als Autorin unmittelbar in das Werk miteinbringt.

 

Zur Ausstellung erscheint ein kleinformatiges, sehr persönliches Künstlerbuch von Elizabeth Peyton mit dem Titel "Tony Sleeping", in dem sie Fotografien, Zeichnungen, Aquarelle und Ölbilder von dem schlafenden Tony zusammengestellt hat.

Künstlergespräch
Samstag, 15. Juli um 14 Uhr

Vortrag zur Ausstellung von Isabelle Graw
Donnerstag, 20. Juli um 19 Uhr

Führung mit Susanne Gaensheimer
Dienstag, 18. Juli um 16 Uhr

Führungen mit Eva-Maria Kollischan
Samstag 29. Juli und 19. August um 14 Uhr