Das Projekt SFX : Publicznosc, entwickelt von Roman Dziadkiewicz in Zusammenarbeit mit dem Westfälischen Kunstverein, erprobt Strategien der Kooperation und Koproduktion in der öffentlichen Sphäre. Es kommen Künstler, Aktivisten, Programmierer und Theoretiker aus Deutschland und Polen zusammen, um die Unterschiede und Ähnlichkeiten von Öffentlichkeit in den jeweiligen Ländern zu thematisieren. Personen aus beiden Staaten, die sich bereits mit dieser Thematik auseinandergesetzt haben, entwickeln gemeinsam Projekte. Dabei sind vor allem das Potential und die Problematik von zeitgenössischen Formen der Öffentlichkeit – wie dem Internet, den neuen Medien und dem aktuellen Stadtraum – von Interesse, die oft als Orte spontaner Zusammenkünfte entstehen.

In einer Abfolge von Ein- und Umbauten, Präsentationen und Workshops im Ausstellungsraum, als auch Aktivitäten im städtischen Umfeld des Kunstvereins wird sich SFX : Publicznosc in Wechselwirkung mit dem Publikum im September und Oktober kontinuierlich verändern und entwickeln. Nach dem Auftakt mit den Aktionen der Münsteraner Architektengruppe modulorbeat in Zusammenarbeit mit dem polnischen Architekturtheoretiker Lukasz Stanek vor und in der Langen Nacht der Museen, wird eine im Ausstellungsraum von dem Berliner Künstler Kai Schiemenz konstruierte Arena dabei ebenso als Treffpunkt wie als Ausgangspunkt und Präsentationsforum von Lesungen und Filmvorführungen fungieren. Unter den zahlreichen weiteren Aktivitäten werden unter anderem die Künstlergruppen Rekolonisation (D) und wunderteam (PL) ihre Videos vorstellen, die Performancekünstlerin Zorka Wollny wird mit der Komponistin Anna Szwajgier eine neue Tanzperformance entwickeln. Außerdem wird ein Internetradio (von Mateusz Kula) als mobile Plattform für den Informationsaustausch sorgen.

BÜROkopernikanische Wende

Texte, Projekte und Materialien zum deutsch-polnischen Kulturaustausch 2004-2006

www.buero-kopernikus.org

Eröffnung des Internetradios Lebenswelt
Freitag, 7. Oktober 2005 um 20 Uhr
mit Erläuterungen von Mateusz Kula (Krakau)
(Englisch mit Übersetzung)
Anschließend:
Citymapping.
Eine Präsentation von urbikon (Leipzig), ASCII (Amsterdam) und Mateusz Kula (Krakau).
(Deutsch und Englisch mit Übersetzung)

Konzert
Freitag, 14. Oktober 2005 um 16 Uhr
Konzert für Westfälisches Landesmuseum
Tanz-/Klangperformance von und mit Anna Szwajgier und Zorka Wollny (Krakau) in Zusammenarbeit mit PerformerInnen aus Münster und Umgebung

 
Samstag, 15. Oktober 2005 von 16—23 Uhr
Die Vielfältigkeit des Tunnelblicks.
Black Box im White Cube.
Tanzperformance, Pierogimaschine, Filmvorführung und Vorträge auf Einladung von Kai Schiemenz (Berlin) mit Stephanie Maher, Peter Plyer, Iris Flügel, Minze Tummescheit, Stefan Pente und Mélanie Enragée

Frühstück
Sonntag, 16. Oktober 2005 um 10 Uhr
Frühstück mit Kai Schiemenz und Freunden

Videovorführungen
Freitag, 21. Oktober 2005 von 19—24 Uhr
Formen von Kollaborativ- und Netzwerkpraktiken I
Videoprojektionen. Arbeiten von Cicero Egli (Genf), Agata Dutkowska (Krakau) und Rekolonisation (Hamburg)

Workshop
22. Oktober 2005, 14—18
Formen von Kollaborativ- und Netzwerkpraktiken II
Ein Workshop mit Cicero Egli (Genf), Agata Dutkowska (Krakau) und Rekolonisation (Hamburg)

Finissage
Sonntag, 30. Oktober 2005 um 18 Uhr
Finissage mit Überraschungsgästen

 
Dritter Donnerstag
Donnerstag, 17. November 2005 um 19 Uhr
Jahresgaben des Kunstvereins
 von den 1950er Jahren bis heute
Sichtung und Verkauf 
mit Carina Plath im Ausstellungsraum des WKV

Die Vergabe von Jahresgaben ist eine für Kunstvereine in Deutschland typische Tradition. Die Originale, Grafiken und Objekte werden von Künstlern und Künstlerinnen zumeist speziell für den jeweiligen Kunstverein gefertigt. Aufgrund des Engagements der Künstler ist es möglich, Arbeiten unter dem üblichen Marktwert anzubieten, die wiederum von Mitgliedern erworben werden können und deren Erlös zugleich den Ausstellungen des nächsten Jahres zufließt.
Durch diese Vorgehensweise sind die Jahresgaben eine exklusive und jährlich wiederkehrende Gelegenheit, zeitgenössische Kunst zu erwerben. 

In Vorbereitung auf die diesjährige Ausstellung der Jahresgaben vom 3. Dezember 2005 – 1. Januar 2006 präsentiert der Westfälische Kunstverein an diesem Dritten Donnerstag eine Sichtung noch erhältlicher Jahresgaben und gibt en passant auch einen Einblick in die Geschichte der Jahresgaben seit den 1950er Jahren im Kunstverein anhand von ausgewählten Beispielen. 
Sie werden ebenso Werke von jungen Kunstschaffenden finden wie von international renommierten Künstlern und Künstlerinnen, die im Laufe der Jahre im Westfälischen Kunstverein zu sehen waren und deren weiteren Kontext Sie über unsere Ausstellungen kennen lernen konnten. 
Unter anderem werden Sie die außerordentliche Gelegenheit haben, Arbeiten von namhaften Künstlerinnen und Künstlern wie Nam June Paik, Francois Morellet, Colette, Jiri Kolar, Hermann Pitz, Tobias Rehberger und Valérie Favre zu sehen und erstehen zu können.