Julia Gruner | GWK-Förderpreis Kunst 2016

8. Oktober - 20. November 2016

EröffnungFreitag, 7. Oktober 2016 um 
20:30 Uhr, Einlass ab 19 Uhr
(Eintritt frei)
AusstellungsortWestfälischer Kunstverein, Rothenburg 30, 48143 Münster
ÖffnungszeitenDienstag-Sonntag von 11-19 Uhr
Eintritt4 € / ermäßigt 2 € / Mitglieder frei

In diesem Jahr richtet der Westfälische Kunstverein die Förderpreisausstellung der Gesellschaft für Westfälische Kulturarbeit e.V. (GWK) aus und präsentiert Werke der Preisträgerin Julia Gruner (*1984, Lüdenscheid). 
Neben einigen bereits bestehenden Werken zeigt Julia Gruner vor allem neue und mitunter ortsspezifische Arbeiten, mit denen sie pointiert auf die Architektur des Ausstellungsraumes und seine Einbettung in den Stadtraum reagiert. Gleich im Eingangsbereich begegnet man einer großen gelben Aufschüttung von Material, das man aus dem Straßenbau kennt: abgezogene temporäre Fahrbahnmarkierungen. In dieser Materialität und durch ihre reflektierende Eigenschaft schaffen sie eine Verbindung zum unmittelbaren Außenraum. Im Ausstellungsraum hat Gruner eine gesamte Wandlänge verkleidet und verändert damit den Raumeindruck massiv. Abstrakte Farbverläufe erstrecken sich in monumentaler Breite. Es handelt sich um eine mikroskopische Aufnahme der Farbpalette der Künstlerin. Um das zig-fache vergrößert, werden die kleinen, zufälligen Farbkleckse ihren ursprünglichen Proportionen enthoben. Diese Strategie der Verfremdung von vermeintlichen Charakteristika und Unterscheidungen zwischen Malerei und Farbe zieht sich wie ein roter Faden durch die künstlerische Praxis von Julia Gruner. Wann wird aus Farbe Malerei? In einer wandfüllenden Videoprojektion inszeniert die Künstlerin zusätzlich den Akt des Malens auf multimediale Weise: man sieht und hört den Prozess des Malens. Dieser wird wichtiger als das Ergebnis, denn das führt nur dazu, dass der Betrachter nichts mehr sieht. 
Julia Gruner versucht die traditionellen Grenzen und Definitionen von Malerei auszuloten, um sie schließlich zu überwinden. So präsentiert sie auch eine Reihe von kleinen, zurückhaltenden Arbeiten, die zunächst ganz klar (vermeintlich gefundene) Objekte sind, sich dann aber als Malerei, d.h. als „Haut“ aus getrockneter Acrylfarbe entpuppen. Das Leitmotiv der Haut als Oberfläche, Grenze und auch Container findet sich nicht nur in der inhaltlichen Auseinandersetzung Gruners mit Malerei wieder sondern auch oftmals in den Werktiteln. In unterschiedlichen Ansätzen verfolgt Gruner somit eine durchaus humorvolle Aktualisierung des altbekannten Spiels um die illusionistischen Qualitäten von Malerei.

Julia Gruner hat 2015 ihr Studium der Bildenden Kunst bei Katharina Grosse an der Kunstakademie Düsseldorf abgeschlossen und lebt derzeit in Köln.

 

Abb.: „3,14 km“, 2016 | Fahrbahnmarkierungen | Foto: Hanna Neander

 

 

Die Ausstellung wird gefördert von der GWK – Gesellschaft zur Förderung der Westfälischen Kulturarbeit e.V.


Veranstaltungen

Eröffnung
Freitag, 7. Oktober um 20:30 Uhr, Einlass ab 19 Uhr, Eintritt frei

Ausstellungsrundgang mit Julia Gruner
Samstag, 8. Oktober um 14 Uhr

Langer Freitag
Geöffnet bis 22 Uhr, Eintritt frei
14. Oktober
11. November

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