Ève Chabanon

„Chapter 3“    

11. Juli–4. Oktober 2020

EröffnungFreitag, 10. Juli 2020 unter Anmeldung in Rundgängen à 20 Personen
AusstellungsortWestfälischer Kunstverein, Rothenburg 30, 48143 Münster
Öffnungszeiten

Dienstag-Sonntag, 11-19 Uhr

Eintritt4 € / ermäßigt 2 € / Mitglieder frei

 

Die Ausstellung „Chapter 3“  der französischen Künstlerin Ève Chabanon (*1989, lebt und arbeitet in Brüssel) gibt einen Einblick in ihr diskursiv-performatives Langzeitprojekt, das um die ökonomische Kategorie des Surplus, des Mehrwerts kreist, und das sie 2016 mit dem Titel „The Surplus of the non-producer“ begann. Chabanon greift hier mit ihrem Begriff der non-producer diejenige (unproduktive) Arbeit auf, die, nach marxistischem Verständnis, keinen Mehrwert schafft. Sie fasst hierunter im Speziellen KünstlerInnen, (Kunst-)HandwerkerInnen und andere Kulturschaffende, die sich aufgrund von Migration im Exil befinden und Schwierigkeiten haben, ihrer Profession nachzugehen. 2016 begann Chabanon ihre Arbeit mit einigen „non-producers“ aus der Region rund um Paris, mit denen sie eine Art „Denk-Kooperative“ gründete. Hier ging es um einen transkulturellen Austausch von Wissen und Fähigkeiten und um das Entwickeln einer Gemeinschaft. Aus diesem kollaborativen Prozess entwickelt Ève Chabanon eine raumgreifende Installation sowie Fragmente einer Videoarbeit. Die Ausstellung markiert somit einen Zwischenschritt, ein Durchatmen und eine Standortanalyse des so langwierigen und intensiven Projekts. Das Thema des Werts der eigenen (meist vermehrt immateriellen) Arbeit in der eigenen und/oder fremden Kulturlandschaft bleibt der rote Faden des Projekts.

 

 

Die Ausstellung „Le Surplus“ im Bétonsalon - Centre d’art et de recherche in Paris lief vom 29. Januar bis (geplant) 25. April 2020, wurde aber wegen Maßnahmen zur Bekämpfung der Ausbreitung der Corona-Pandemie vorzeitig geschlossen.

 

Die Ausstellung im Westfälischen Kunstverein ist die erste institutionelle Einzelausstellung der Künstlerin in Deutschland. 

 

Ève Chabanon „Surplus“
Die Künstlerin hat eine Serie von 100 Keramik-Bechern handgefertigt, die während der Ausstellung zu den Öffnungszeiten verkauft werden. 

 

 


Deutschlandfunk „Kultur Heute“
Rezension von Georg Imdahl, 12. Juli 2020


Veranstaltungen

Eröffnung

Freitag, 10. Juli 2020, 18-21 Uhr, mit Anmeldung

Unter Berücksichtigung der Auflagen zur Eindämmung der Corona-Pandemie laden wir stündlich zu gestaffelten Ausstellungsrundgängen mit der Künstlerin Ève Chabanon sowie der Direktorin Kristina Scepanski ein. Da wir die Gruppengröße auf 20 Personen beschränken müssen, bitten wir um eine vorherige Anmeldung, um besser planen und Wartezeiten verhindern zu können.
Anmeldungen für die Rundgänge um 18, 19 oder 20 Uhr bitte per E-Mail an info@westfaelischer-kunstverein.de oder per Telefon unter 0251 46157 (Di-Fr 10-14 Uhr).

 

 

„Chapter 3. Footnotes and Annotations“ 

Freitag, 24. Juli 2020, 17-19 Uhr, MESZ, die Veranstaltung findet in englischer Sprache statt

Mit E-Mail Anmeldung hier.

 

Mit Beiträgen u.a. von:
Sophie Cras, Kunsthistorikerin, Paris

Cédric Fauq, Kurator und Autor, Paris

Abdulmajeed Haydar, Drehbuchautor, Mitglied von Ève Chabanons Kollektiv, Paris

Johanna-Yasirra Kluhs, Dramaturgin, Interkultur Ruhr, Essen 

Ingrid Luquet-Gad, Autorin, Paris 

Inès Mesmar, Direktorin La Fabrique NOMADE, Paris 

 

Moderation:
Ève Chabanon, Künstlerin

Mathilde Belouali-Dejean, Kuratorin, Bétonsalon, Centre d'art et de recherche, Paris

Kristina Scepanski, Direktorin, Westfälischer Kunstverein, Münster

(türkisch/kurdisch mit deutschen Untertiteln)

 

Die vervollständigte und restaurierte Fassung von Yilmaz Güneys „YOL“ (1982)

Montag, 7. September 2020, 20:30 Uhr

Mittwoch, 9. September 2020, 18:30 Uhr

Beginn pünktlich, kein Vorprogramm.

 

Veranstaltungsort: Schloßtheater, Melchersstr. 81, 48149 Münster Eintritt: 7 € 
/ für Mitglieder des Kunstvereins: 5 € / 
mit filmclub-Karte oder 
Kultursemesterticket: 5 €

Aktuelle Hinweise und Kartenreservierung unter: 0251-22579
Oder online hier


Keramik „Surplus“ | 100 Becher

Für die Ausstellung im Westfälischen Kunstverein hat Ève Chabanon 100 Keramikbecher handgefertigt aus glasiertem Steinzeug und Unterglasurpigment. Die Becher sind einerseits Kunstobjekte im Ausstellungsraum, aber gleichzeitig auch Verkaufsgegenstände, die die Besucher*innen direkt mitnehmen können. Während der Laufzeit der Ausstellung spielt Ève Chabanon diesen Verkaufsprozess nach, wobei sie ihn neuen Regeln unterwirft. Der Preis der Becher steigt proportional zum sinkenden Bestand an, gemäß einer exponentiellen Kurve, die von der französischen Kunsthistorikerin und Wirtschaftswissenchaftlerin Sophie Cras entwickelt wurde. Während der erste Becher zum Kostenpreis von 20 Euro, ohne Gewinn, angeboten wurde, steigen im weiteren Verlauf die Preise der folgenden Becher zunächst langsam an und beschleunigen sich dann, um schlussendlich Preise zu erreichen, die denen von Kunsthandwerk oder Kunstwerken entsprechen. Dieser Ansatz, der die Absurdität eines Wertesystems aufzeigt, verbindet sich mit Ève Chabanons künstlerischer Befragung wirtschaftlicher Prozesse auf persönlicher und globaler Ebene. Der Verkauf läuft noch bis zum Ende der Ausstellung (4. Oktober 2020), während der Öffnungszeiten des Westfälischen Kunstvereins. (Zahlungen nur in bar.)


Jeder Becher ist ein Unikat, die Käufer*innen erhalten ein Zertifikat.

 Die Einnahmen gehen vollständig an die Künstlerin.


Die Ausstellung ist eine Koproduktion mit Bétonsalon – Centre d’art et de recherche, Paris.


 

Die Ausstellung wird unterstützt durch die Kunststiftung NRW.

Mit der freundlichen Unterstützung des Fonds PERSPEKTIVE für zeitgenössische Kunst & Architektur des Bureau des arts plastiques des Institut français, gefördert durch das französische Kulturministerium und das Goethe-Institut.


 

Die Ausstellung wird unterstützt durch L&S GmbH Co. KG sowie Licht + Werbetechnik Hermann Brück GmbH.

> Fotogalerie


> Saaltext (PDF)

> Werkliste / Lageplan (PDF)

> Ausstellungsbroschüre (PDF)

> Radiobeitrag Deutschlandfunk
Rezension von Georg Imdahl
„Kultur Heute“, 12. Juli 2020

> „Kulturschaffende im Exil“
Westfälischer Anzeiger, 11. Juli 2020