10. Dezember 2016 - 12. Februar 2017
Eröffnung | Freitag, 9. Oktober 2016 um
19 Uhr (parallel zur Eröffnung von Raphaela Vogel) |
Ausstellungsort | Galerie der Gegenwart Zugang über den Westfälischen Kunstverein, Rothenburg 30, 48143 Münster |
Öffnungszeiten | Dienstag-Sonntag von 11-19 Uhr |
Eintritt | frei |
In der sechsten Ausstellung der Reihe RADAR präsentieren das LWL-Museum für Kunst und Kultur und der Westfälische Kunstverein eine Arbeit der Kölner Künstlerin Jessica Twitchell. Für den in Kooperation genutzten Raum zwischen den beiden Institutionen hat die Künstlerin zwei neue Werke in einer Installation zusammengeführt.
Twitchells zentrales Element erinnert an einen Baldachin. Die nach Zeichnungen der Künstlerin angefertigte Stahlkonstruktion ist mit Stoffbahnen bespannt, die im Siebdruckverfahren bedruckt wurden. Die Textilien verlaufen, einem entfärbten Regenbogen ähnlich, von Schwarz nach Weiß, sodass das Stoffdach Farbtöne einer Grauskala enthält. Der Baldachin korrespondiert optisch mit einem Papierobjekt: Die oben an die Wand gekleisterten Plakate enden in einer fließenden Bewegung lose auf dem Boden. Durch den Auftrag von Kleister auf die vom Betrachter abgewandte Motivseite löst sich die Druckertinte und verfärbt das rückseitig sonst weiße Papier. Die rosaroten Farbnuancen, die aus der handelsüblichen Kopierfarbe hervortreten, erzeugen nun eine eigene malerische Qualität, die das Papier zum Unikat werden lässt.
Twitchell greift auf dem Papier das Motiv der Textilbespannung auf, das eine fotografische Reproduktion eines typischen Werkstattbodens wiedergibt. Der Noppenboden, der Grund, auf dem die künstlerischen Arbeiten entstehen, spannt sich nun über uns wie ein Himmel. Die zweite Dimension wird in eine Räumlichkeit übertragen. Aus Unten wird Oben und aus Fläche wird Raum oder umgekehrt.
Nebst dem Transfer des flächig reproduzierten Bodenmotivs in den Ausstellungsraum verschiebt die Künstlerin auch ein zweites Element. Die architektonischen Hauptachsen des RADAR-Raumes dienen als Vorgabe für die Werkmaße. So definiert die Fensterbreite die Länge und die Außentür die Breite des Stahlgerüsts. Die plakatierte Fläche liegt in der Flucht der außenliegenden Treppenstufen zum Museum. Während sich die spezifischen Vorgaben des Ausstellungsraumes durch die Maße in das Werk einschreiben, zurrt der Titel mit den Worten „Pivot Joint“ (Achse/Gelenk, Dreh- und Angelpunkt) die Verbindung der beiden hier beheimateten Institutionen fest. Mit „Economy Class“, der Touristenklasse im Flugverkehr, verweist Twitchell sowohl auf den Himmel als auch auf die Kunstinstitution als Ort, der einer gewöhnlichen Gesellschaft zugänglich sein soll.
Jessica Twitchell (*1983, Mellrichstadt) lebt und arbeitet in Köln.
Die Ausstellung wird kuratiert von Jenni Henke und Marijke Lukowicz.
Fotos: LWL/Hanna Neander
Eine Kooperation des LWL-Museums für Kunst und Kultur und des Westfälischen Kunstvereins in der Galerie der Gegenwart
Seit vergangenem Herbst zeigen das LWL-Museum für Kunst und Kultur und der Westfälische Kunstverein in Kooperation aktuelle Positionen jüngerer Künstlerinnen und Künstler. Der Name der Ausstellungsreihe RADAR verweist auf die Beobachtung anregender Kunstproduktionen. Die ausgestellten Werke geben Einblicke in ein aktuelles Arbeits- oder Interessensfeld, ohne die Entwicklung eines Gesamtwerks bereits ins Blickfeld zu rücken. Damit sind das Experimentieren, Scheitern und Erproben wichtige Aspekte des kooperativen Konzepts zwischen dem LWL-Museum für Kunst und Kultur und dem Westfälischen Kunstverein. Der Schaufenster-Raum RADAR vermittelt erstmals räumlich, konzeptuell und inhaltlich zwischen den beiden Institutionen. Während der Laufzeit der Ausstellungen ist RADAR über den Kunstverein begehbar. Der Ausstellungsraum wird somit nicht nur als Schaufenster genutzt, sondern kann sowohl von innen als auch von außen betrachtet werden. Der Eintritt ist frei.
Mit Unterstützung von
Eröffnung (parallel zu der Ausstellungseröffnung von Raphaela Vogel)
Freitag, 9. Dezember um 19 Uhr
Kunstpause
Donnerstag, 5. Januar um 12:30 Uhr
Künstlerinnengespräch und Buchvorstellung
Donnerstag, 26. Januar um 19 Uhr
Kennerblick
Freitag, 10. Februar um 19 Uhr
Langer Freitag
Geöffnet bis 22 Uhr
20. Januar