RADAR: Lena Dues

 

„Aquarius“

4. März 2017 - 7. Mai 2017

EröffnungFreitag, 3. März 2017 um 
19 Uhr
(parallel zur Eröffnung von Zin Taylor)
AusstellungsortGalerie der Gegenwart
Zugang über den Westfälischen Kunstverein, Rothenburg 30,
48143 Münster
ÖffnungszeitenDienstag-Sonntag von 11-19 Uhr
Eintrittfrei

 

 

Die Münsteraner Künstlerin Lena Dues beschäftigt sich in ihren aktuellen Arbeiten mit Formen der Weltwahrnehmung. Dabei steht der Naturbegriff im Mittelpunkt ihrer künstlerischen Auseinandersetzung. Für die Galerie der Gegenwart hat Dues ausgehend von der Vorstellung des Schaufensters als Aquarium eine raumgreifende Installation mit dem Titel „Aquarius“ geschaffen. Sie verknüpft darin unter anderem Motive aus Zoologie und Aquaristik mit der Symbolsprache der Astrologie. Darauf nimmt auch bereits der Titel Bezug, erinnert dieser doch an den gleichnamigen Song aus dem Kult-Musical „Hair“ (1968), das sich um die Hippie-Bewegung dreht. Im Lied heißt es: „This is the dawning of the Age of Aquarius“. Hier wird der Beginn des sogenannten Wassermannzeitalters besungen, eine Epoche, in der wir uns laut Astrologie gerade befinden, die Mitte des 20. Jahrhunderts begonnen hat und noch etwa 2000 Jahre anhält. Die Künstlerin greift das Sternzeichen Wassermann auch mit einem international standardisierten digitalen Zeichen, dem Unicode, an der Stirnwand des Raumes inhaltlich auf. Im Raum selbst sind verschiedene Objekte und Materialien einer Laborsituation ähnlich angeordnet: Monitore zeigen Unterwasseraufnahmen von Garnelen und Scans von Pflanzen; exotische Pflanzen schweben frei im Raum; in einem schmucklosen Regal steht ein kleines Aquarium mit lebenden Urzeitkrebsen, die die Künstlerin gezüchtet hat; gefundene und selbst hergestellte Kristalle sowie Plastikbehälter mit farbiger Flüssigkeit in einem weiteren Regal verweisen auf naturwissenschaftliche Experimente. Bei einigen Gegenständen lässt sich eine genaue Funktion ablesen, bei anderen bleibt sie unklar. Während die naturwissenschaftlichen Schaubilder und Experimente beispielhaft dafür stehen, wie der Mensch versucht die Welt anhand ihrer physischen Beschaffenheit zu begreifen, verweisen die astrologischen Motive eher auf esoterische Erklärungsmodelle. Lena Dues’ Arbeit kann als Beobachtung ambivalenter Verhaltensweisen einer zunehmend säkularisierten Gesellschaft gelesen werden. Während die Existenz eines Schöpfers negiert wird, nehmen spirituelle Lebensweisen zu. Das lässt darauf schließen, dass der Mensch nach wie vor nach Antworten sucht, um sich selbst in der Welt zu verorten und sein Dasein zu legitimieren. Lena Dues lotet in ihrer künstlerischen Praxis, so auch in der Arbeit „Aquarius“, immer wieder das Spannungsverhältnis zwischen Künstlichkeit und Natürlichkeit aus und geht gleichzeitig in der Auswahl und Zusammenstellung der Materialien ästhetischen Fragestellungen nach.

Lena Dues (*1989, Berlin) lebt und arbeitet in Münster. Sie ist Meisterschülerin von Henk Visch an der Kunstakademie Münster.

Die Ausstellung wird kuratiert von Jenni Henke und Marijke Lukowicz.

 

Fotos: LWL/Hanna Neander 

 

 

 

Eine Kooperation des LWL-Museums für Kunst und Kultur und des Westfälischen Kunstvereins.

 

Seit vergangenem Herbst zeigen das LWL-Museum für Kunst und Kultur und der Westfälische Kunstverein in Kooperation aktuelle Positionen jüngerer Künstlerinnen und Künstler. Der Name der Ausstellungsreihe RADAR verweist auf die Beobachtung anregender Kunstproduktionen. Die ausgestellten Werke geben Einblicke in ein aktuelles Arbeits- oder Interessensfeld, ohne die Entwicklung eines Gesamtwerks bereits ins Blickfeld zu rücken. Damit sind das Experimentieren, Scheitern und Erproben wichtige Aspekte des kooperativen Konzepts zwischen dem LWL-Museum für Kunst und Kultur und dem Westfälischen Kunstverein. Der Schaufenster-Raum RADAR vermittelt erstmals räumlich, konzeptuell und inhaltlich zwischen den beiden Institutionen. Während der Laufzeit der Ausstellungen ist RADAR über den Kunstverein begehbar. Der Ausstellungsraum wird somit nicht nur als Schaufenster genutzt, sondern kann sowohl von innen als auch von außen betrachtet werden. Der Eintritt ist frei.

 


Mit Unterstützung von


Veranstaltungen

Eröffnung (parallel zu der Ausstellungseröffnung von Zin Taylor)
Freitag, 3. März um 19 Uhr

Langer Freitag
Geöffnet bis 22 Uhr
10. März

Künstlerinnengespräch
Donnerstag, 16. März um 19 Uhr 

Kuratorinnenführung
Donnerstag, 27. April um 17 Uhr

 

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