RADAR: Tomoko Mori

 

„Ostkreuz ⟷ Hikkaduwa“

21. Mai - 3. Juli 2016

EröffnungFreitag, 20. Mai 2016 um 
19 Uhr
(parallel zur Eröffnung „Creatures of the Mud“)
AusstellungsortGalerie der Gegenwart
Zugang über den Westfälischen Kunstverein, Rothenburg 30,
48143 Münster
ÖffnungszeitenDienstag-Sonntag von 11-19 Uhr
Eintrittfrei

 

Ausgangspunkt für Tomoko Moris (* 1982, Hokkaido, Japan) künstlerisches Schaffen ist die Landschaft. Dabei fasziniert sie das Zusammenspiel von naturgegebenen Gesetzmäßigkeiten, Wiederholungen und versteckter Ordnung mit Unregelmäßigkeiten, Zufälligem und Chaos. Der immerwährende Versuch des Menschen, Herr über die Natur zu werden, die sich ihren Lebensraum letztlich immer zurückerobert, interessiert Tomoko Mori besonders. Indem die Künstlerin aus ihrem eigenen visuellen Gedächtnis schöpft, Beobachtetes transformiert und auf die zweidimensionale Fläche überträgt, entstehen neue, abstrakte Landschaften. Während des Arbeitsprozesses wägt sie immer wieder das Verhältnis von bewusster Steuerung und Intuition ab. Bevor sie auf der Leinwand arbeitet, setzt sie auch digitale Hilfsmittel ein. So wie sich zum Beispiel die natürliche Landschaft innerhalb von Sekunden während eines Erdbebens verändern kann, verändern sich auch Moris künstliche Landschaften, indem sie auf Prozesse und Zufälle reagiert.

Für ihre Installation hat sich die Künstlerin bewusst für eine Verschmälerung der Galerie der Gegenwart entschieden: Sie präsentiert ihre Arbeiten auf einer eingezogenen Wand nahe den Fenstern und betont so die eigentliche Funktion des Raumes als Schaufenster. Die Zweidimensionalität der Malerei erweitert Tomoko Mori in den dreidimensionalen Ausstellungsraum, indem sie eine abstrakte Landschaft, eine Silhouette aus Klebeband, in den Raum zeichnet. Sowohl der Boden als auch die Wände sind mit silbernen Linien und Formen überzogen. Sie greift damit die Überlagerungen und Schichtungen von Formen und Flächen, die ihre poetischen Gemälde auszeichnen, auf und eröffnet mehrere Ebenen im Raum. Das Prinzip der übereinandergelegten Bildgründe, die eine räumliche Perspektive erzeugen, gibt es in der abendländischen Landschaftsmalerei spätestens seit der Renaissance mit der Dreiteilung in Vorder- , Mittel- und Hintergrund. In Tomoko Moris Arbeit vermischen sich diese westliche Tradition mit der asiatischen Landschaftsmalerei und verschiedenen Drucktechniken wie etwa dem Siebdruck.

 

Die Ausstellung wird kuratiert von Jenni Henke und Marijke Lukowicz. 

 

 

 

Fotos: LWL/Hanna Neander

 

 

 

Eine Kooperation des LWL-Museums für Kunst und Kultur und des Westfälischen Kunstvereins 

 

Seit 2015 zeigen das LWL-Museum für Kunst und Kultur und der Westfälische Kunstverein in Kooperation aktuelle Positionen jüngerer Künstlerinnen und Künstler. Der Name der Ausstellungsreihe RADAR verweist auf die Beobachtung anregender Kunstproduktionen. Die ausgestellten Werke geben Einblicke in ein aktuelles Arbeits- oder Interessensfeld, ohne die Entwicklung eines Gesamtwerks bereits ins Blickfeld zu rücken. Damit sind das Experimentieren, Scheitern und Erproben wichtige Aspekte des kooperativen Konzepts zwischen dem LWL-Museum für Kunst und Kultur und dem Westfälischen Kunstverein. Der Schaufenster-Raum RADAR vermittelt erstmals räumlich, konzeptuell und inhaltlich zwischen den beiden Institutionen. Während der Laufzeit der Ausstellungen ist RADAR über den Kunstverein begehbar. Der Ausstellungsraum wird somit nicht nur als Schaufenster genutzt, sondern kann sowohl von innen als auch von außen betrachtet werden. Der Eintritt ist frei.


Mit Unterstützung von


Veranstaltungen

Eröffnung (parallel zu der Ausstellungseröffnung von „Creatures of the Mud“)
Freitag, 20. Mai um 19 Uhr

Künstlerinnengespräch
mit 
Tomoko Mori, Jenni Henke und Marijke Lukowicz
Mittwoch, 8. Juni um 19 Uhr 

Kunstpause mit Marijke Lukowicz
Donnerstag, 30. Juni um 12:30  Uhr

Langer Freitag
Geöffnet bis 22 Uhr
10. Juni

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