Vortrag von Želimir Žilnik

Dienstag, 3. März 2020 um 18 Uhr
In englischer Sprache

 

Im Westfälischen Kunstverein
Rothenburg 30, 48143 Münster

Eintritt frei

Želimir Žilnik (geb. 1942, lebt und arbeitet in Novi Sad, Serbien) ist Autor und Regisseur zahlreicher Spiel- und Dokumentarfilme. Seine Filme beschäftigten sich von Anfang an mit aktuellen Problemen und zeigten gesellschaftliche, politische und ökonomische Ansichten des Alltags. Im Mittelpunkt von Žilniks erstem Spielfilm, Early Works (1969), der im gleichen Jahr auf der Berlinale mit dem Goldenen Bären und in Pula mit vier Preisen ausgezeichnet wurde, standen die Studentenproteste von 1968 und die Unruhen, die auf die Besetzung der Tschechoslowakei folgten. Während der Arbeit an seinem zweiten Spielfilm, Freedom or Cartoons (1972, produziert von Neoplanta Film, unvollendet), geriet Žilnik in Konflikt mit der Zensur in Jugoslawien.

Mitte der 1970er Jahre lebte er in Westdeutschland und realisierte dort als freier Regisseur mehrere Dokumentarfilme und einen Spielfilm. Nach seiner Rückkehr nach Jugoslawien Ende der 1970er Jahre arbeitete Žilnik als Regisseur zahlreicher Fernsehfilme und Dokudramen für TV Belgrade und TV Novi Sad. Im Mittelpunkt von Žilniks jüngsten Filmen stehen der Zusammenbruch des Wertesystems mittel-, ost und südosteuropäischer Länder nach der „Transition“ und die Probleme von Flucht und Migration, die mit den neuen Verhältnissen im erweiterten Europa einhergingen.

Želimir Žilniks Filme wurden auf nationalen und internationalen Filmfestivals mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. In jüngerer Zeit fanden umfangreiche Retrospektiven seines filmischen Werks statt, unter anderem im Centre Pompidou, Paris 2019; Cinemateca Argentina, Buenos Aires 2018; Mar del Plata International Film Festival, 2017; Anthology Film Archives, New York, und Harvard Film Archive, Cambridge, MA 2017; Ankara International Film Festival, 2016; Doclisboa, Lissabon 2015; Arsenal, Berlin 2015; Cinusp, São Paulo 2014; Thessaloniki International Film Festival, 2014. Seit 2010 werden seine Filme auch in den Programmen von Galerien, Museen und anderen Kunstinstitutionen gezeigt, darunter die documenta, Kassel; Venedig-Biennale; Institute of Contemporary Arts, London; mumok – Museum Moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien; MACBA – Museu d’Art Contemporani de Barcelona; Museo Universitario Arte Contemporaneo, Mexico City; Museo Nacional Centro de Arte Reina Sofía, Madrid.

 

 

 

Im Rahmen der Ausstellung The Black Wave – Neuer Jugoslawischer Film 1963-72