Eröffnung
Mittwoch, 6. Juli, 15-19 Uhr
Ausstellung
Donnerstag, 7. und Freitag, 8. Juli, 11-19 Uhr
im Westfälischen Kunstverein, Rothenburg 30, 48143 Münster
Am 6., 7. und 8. Juli zeigen Studierende des Seminars für Volkskunde/Europäische Ethnologie der WWU Münster und Studierende des Exhibition Design Institutes der Hochschule Düsseldorf im Westfälischen Kunstverein erste Ergebnisse eines interdisziplinären Projektseminars mit dem Titel „Automobile Wohn(t)räume. Carports in Suburbia“.
Die Studierenden entwickelten im Austausch ihrer jeweiligen Fachdisziplinen (Kulturanthropologie und Gestaltung) ungewöhnliche und eindrückliche Einblicke zum Leben in der urbanen Peripherie. Dieses ist untrennbar mit der (Auto)Mobilität verbunden, die PKW-Zahl je Einwohner ist in den suburbanen und ländlichen Gegenden höher als in den städtischen Bereichen. Zum Traum vom Einfamilienhaus im idyllischen Grün gehören auch der Carport oder die Garage als Behausung des sogenannten stehenden Verkehrs.
Die Studierenden nehmen mit ihren Arbeiten nicht nur die individuelle (Auto)Mobilität in suburbanen Räumen in den Blick, sondern sie thematisieren auch die Kultur des Parkens rund um das Einfamilienhaus und den Carport oder die Garage als Ort von Alltagsmythen und Ort vielfältiger Nutzungen. Die Themen reichen von der Baugeschichte von Remise, Garage und Carports bis hin zu baurechtlichen Vorgaben und deren Subversion. Ebenso finden sich Arbeiten zur Geschichte und Entwicklung der Vorstadt in Deutschland und den USA.
Das Projektseminar wurde begleitet durch die Dozierenden Dr. Anne Caplan (WWU Münster) sowie Prof. Stefan Korschildgen und Prof. Uwe Reinhardt (Hochschule Düsseldorf). Die Projektidee entstand im Rahmen des BMBF-Forschungsverbunds „Der Lauf der Dinge oder Privatbesitz? Ein Haus und seine Objekte zwischen Familienleben, Ressourcenwirtschaft und Museum“. Weitere Infos zum Verbund unter www.hausfragen.net
Abb.: Carport in Friedrichshagen, Stadt Hessisch Oldendorf, Landkreis Hameln-Pyrmont.
Foto: Martin Wedeking
Anbauten sind in ländlichen Siedlungen nichts Ungewöhnliches. Dieses Einfamilienhaus in einem kleinen Dorf des Weserberglandes ist selbst bereits der Anbau eines älteren Fachwerkhauses. Daran wurde in leichter Hanglage ein großer Carport mit vier Stellplätzen und weiterem, hinter einem Zaun verborgenen Platz angebaut. Durch den offenen Schuppen zeigt sich die Multifunktionalität des Gebäudetyps Carport: Nicht nur Autos finden dort Platz, auch Schuppen, ein großer Balkon sowie ein „Biotop“ auf dem begrünten Schrägdach.